Thorsten erzählte mir vor unserer Tour dass er aus seiner Erfahrung als NonStop-Wanderer gelernt hat, dass der Körper hierbei mit anderen Aufgaben beschäftigt sei, als denn Hunger zu verspüren. Er sollte recht behalten! Allerdings geht jedes Wanderabenteuer mal vorbei und der Hunger beginnt! Dies kann in Form von Lust auf die Schätze der Nah-Ost-Küche oder intellektuell in Form von Literatur geschehen. Hier stellen wir euch Futter für Leckermäuler, Bücherwürmer und Internetsurfer vor - alles von uns vor oder nach der Tour bereits "ausprobiert". Und wenn ihr unseren Film anschaut: Vergesst eurer HUMUS nicht! ;-)

LocalFood: HUMUS!

Schmeckt sogar in einer Hip Hop-Bar

Eines Vorweg: Als Vegetarier und Veganer wirst du Israel und seine Küche in Teilen sehr lieben! Das WAR zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes zwar keiner von uns, aber mit Humus z.B hätten wir es durchaus 365 Tage aushalten können. Wieso? Humus ist erst einmal nur die Basis für hunderte von verschiedensten Geschmacksexplosionen. Torben hat zu Hause es selbst zu kochen versucht, doch um den unvergleichlichen Israel-Humus hinzubekommen (cremig und ohne Stücke!) brauchst du entweder viel Zeit oder:

Bio-HUMUS von Florentin (alles andere fertige taugt nix)

Zubereitung

  1. (Menge nach eigenem Gusto) Knoblauch und Zwiebeln in feine Stücke schneiden und glasig/braun anbraten
  2. Humus von Florentin dazugeben, unterrühren und mit aufwärmen (brennt schnell an!)
  3. Aus der Pfanne und je nach Geschmack portionsweise jeweils mit Curry, Paprika, Kreuzkümmel bestreuen
  4. frische Petersilie kleinhacken und drüberstreuen
  5. Dazu mit Olivenöl, Salz & Pfeffer einen Gurken-Tomaten-Salat anmachen
  6. Warm genießen!
  7. Dazu reiche ich Baguette-Brot und/oder Spiegelei sowie stückig geschnittenes Avocado-Fruchtfleisch, welches mit etwas Zitronensaft beträufelt wurde.

Buchtipp Essen: Jerusalem Kochbuch

Israel ist in deiner Küche

Ok wir geben es zu:  Ausserhalb der Tour haben wir uns wirklich hauptsächlich mit Humus ernährt, aber die Gerüche beim Schlendern durch Ortschaften verhießen das die Nah-Ost-Küche wesentlich mehr zu bieten hat. Als Torben sich zu Hause vom Humus kulinarisch emanzipieren, sich aber nicht um das "Zurückbeamen" nach Israel bringen wollte bestellte er das "Israel-Kochbuch".

 

Außen fühlt es sich an als wenn es in einem Küchenhandtuch eingebunden wurde und innen besticht es mit wunderschönen Fotografien und Hintergrundgeschichten zu den Rezepten und dem Land bzw. der Stadt. Mittlerweile hat sich Torben schon durch das halbe Buch gekocht und wurde überrascht: Auch wenn er die Speisen nicht vor Ort in Israel gegessen hatte, brachten ihn Gewürze, Geschmäcke und Gerüche immer wieder an Orte in Israel zurück.

 

Und fast noch besser: Noch kein Rezept hat ihn und seine Gäste entäuscht. Das dann auch noch alle Endergebnisse original wie im Buch aussahen, tut sein übriges. Klare Kaufempfehlung! Hier gehts zum Buch (NON-AMAZON-LINK ;-)) 

LocalFood: Sabbich

Kein FastFood - mit Liebe zubereitet

Wem beim Gang durch den Mahane Yehuda Markt in Jerusalem nicht das Wasser im Munde zusammenläuft sollte im Spiegel nachschauen ob da überhaupt einer ist. Bei der schieren Auswahl der angebotenen Nahrungsmittel gerieten unsere Bäuche in "gustatorischen Stress". Am Ende des Marktes sahen wir uns schon in der nächsten Humus-Bude sitzen doch sollte es anders kommen: SABBICH! Mango, Aubergine und Ei, unterlegt mit etwas Humus klingt zwar sonderbar, ist mit diesen unvergleichlichen Kontrasten her aber fast schon ein "Mikro Nah-Ost-Markt für den Magen". Lange Zeit haben wir nach dem Rezept gesucht (wohl auch, weil uns die Schreibweise nicht mehr einfiel), es dann aber nach über einem Jahr zufällig auf dem Blog "Limonrimon.ch" gefunden. Die dazu passende Sauce mit Sumach-Gewürz hat die Autorin des Blogs hier

Torben hat das Rezept für sich noch etwas abgeändert: Die Auberginen in (dünnen) Scheiben lassen, nen Gurken-Relish statt Kräutersauce dazu, noch etwas klein geschnittene Tomaten und statt gekochten Ei lieber Spiegelei!

Buch Reisen: "How to understand Israel in 100 Days or less"

Schwere Kost als GraphicNovel stimmig verpackt

Gefunden habe ich dieses Buch im gut sortierten Buch-Shop von Yad Vashem in Jerusalem. Die US-amerikanische Jüdin Sarah Glidden dokumentiert in dieser vortrefflich von ihr gezeichneten GraphicNovel ihre Reise nach Israel im Rahmen eines "Birthright"-Trips. (mehr Infos zu diesen Birthright-Touren für alle jungen Juden hier bei Wikipedia). Das Buch liefert einen kritisch-reflektierten Überblick über die Geschichte des noch jungen Staates Israels. Es erhebt hierbei nicht den Anspruch der Vollständigkeit, hilft aber vieles in dem Land zu verstehen und begegnet offen Vorurteilen - auch, weil die Autorin selber mit Vorurteilen hadert und in ein Wechselbad der Gefühle eintaucht. Ein gänzlich unideologisches Buch mit niedriger Zugangsschwelle dank "Comic-Style". Das Buch gibt es mittlerweile auch auf Deutsch. Hier der Link (Amazon)

Internet: www.israel-trail.com

Beste deutschsprachige Infos zum Israel National Trail

Vielleicht möchte ja jemand nach anschauen des Filmes auch zu einer Trekking-Tour entlang des Israel National Trails (kurz INT) aufbrechen. Wir selber haben unser Herz an die Wüste verloren und werden wohl nicht den kompletten Trail in Zukunft ablaufen - wenn auch einige Abschnitte (insbesondere ab Jerusalem) uns reizen würden. Da sich diese Seite hauptsächlich unsererem Wüstenabenteuer widmen soll, verzichten wir hier auf weitere Informationen zum INT - auch weil es hierfür bereits viel bessere Quellen gibt. Wie die Seite ISRAEL-TRAIL.com. Der Betreiber des Infoportals, Christian Seebauer, ist den Trail bereits komplett gewandert und sammelt neben Informationen und Tipps zum Weitwandern in Israel auch Geschichten anderer INT-Wanderer. Nebenbei hat er von seiner bemerkenswerten Tour ein Buch geschrieben, welches wir euch hiermit empfehlen können: "Israel-Trail mit Herz". Viel Spaß auf seiner Seite.

Tour Verpflegung: DAS macht lieber nicht!

Lernt aus Torbens Fehlern

Geht man sein erstes Abenteuer an, bezahlt man es sicher auch irgendwann bestimmt mit Lehrgeld - so erging es mir (Torben) beim Thema "Verpflegung". Damit ihr diesen einen, für mich fast tourentscheidenden, Ernährungsfehler (ich verlor hierdurch gut 3 Liter Trinkwasser!) nicht begeht, hier jetzt mal keine "Futter-Empfehlung", sondern: FINGER WEG VON TRINKZUSÄTZEN IN DER WASSERBLASE! 

Ich dachte, es sei eine clevere Idee meine 3L-Trinkblase mit einem isotonischen Pulverzusatz aufzumotzen - schließlich verliert man in der Wüste beim Schwitzen nicht nur Wasser sondern auch wichtige Mineralstoffe. Allerdings verträgt dies ein Magen und wohl auch der ganze Körper nur in maßvollen Dosen. Wenn du dir aufgrund der Anstrengungen ständig isotonisches Gemisch durch deinen Trinkschlauch komprimiert in den Körper donnerst, dann könnte dir es so wie meiner-einer ergehen: Mir wurde kotzübel doch durch süßlichen Geschmack trank ich noch mehr. Das ich die Brühe bereits Stunden vorher in der Herberge bei heißen Temperaturen angemischt hatte, tat hierbei sicherlich sein übriges - schleppte und trank ich bereits eine gärende Flüssigkeit? In der ersten Nacht kippte ich daher bereits gut 3L vorgemischtes Wasser von meinem kostbaren 22L-Wasserdepot weg und füllte die Trinkblase mit dem kostbaren "nicht-isotonisch-kontaminierten" Frischwasser aus meinen Kanistern wieder auf. Nicht auszudenken, hätte ich mich Eifer auch meine Kanisterinhalte mit "Xenofit-Pulver" gepimpt. Empfehle ich hiermit keinem!

Und noch ein Tipp: So verführerisch das ausliegende Gebäck in Israel auch aussieht und so genial es auch schmeckt: Es kann manchem (so auch mir) verdammt schwer im Magen liegen...nix, was man zu Beginn einer Tour gebrauchen kann.

Buch Reise: "Von Engeln und Wasserdieben"

Torbens Entscheidungshilfe, das Abenteuer mitzumachen

Das Buch von Stefan Tomik kam mir (Torben) erst in die Finger, als wir schon mitten in den Vorplanungen zu unserer Tour waren. Wobei...zu diesem Zeitpunkt war es noch rein Thorstens Wanderung, zu der ich als aktiver Wanderer erst später hinzustoßen würde ;-)

Thorsten erzählte mir später er habe immer gehofft, das ich mich irgendwann ebenfalls komplett auf das NonStop-Abenteuer einließe...zu früheren Planungs-Zeitpunkten hatte ich allerdings noch große Bedenken und wollte Thorsten "nur" als mobiler Wasserversorger mittels Jeep o.ä. unterstützen und nur ausgewählte Abschnitte der Wüstendurchquerung mitwandern.

 

Nachdem ich aber in Stefan Tomiks Buch "Unter Engeln und Wasserdieben" erstmals eine konkretere Vorstellung von den Herausforderungen in der Wüste bekam, wollte ich meinen Freund Thorsten nicht mehr alleine dort wandern lassen. Mir wurde klar, das ein Unterfangen wie es Thorsten im Sinn stand, nur im Team gelingen könne. (wegen Kletterpassagen; Konzentrationsverlust; unwegsamen Gelände etc.). Oder etwa nicht?

 

So kam es also das wir die hier schon präsentierte Kanister-Lösung austüftelten und ich (Torben) wie Bilbo Beutlin von meinem ganz eigenen Gandalph (Thorsten) in mein erstes, ausländisches Wander-Abenteuer gelockt wurde....und dieses Buch war der letzte Schups in diese Richtung.

 

Das Buch beschränkt sich aber nicht nur auf die Wüste. Vielmehr erfährt der Leser vom FAZ-Journalisten Tomik viel über das ganze Land und entdeckt mit ihm zusammen kurioses, nachdenkliches und ergreifendes entlang des kompletten Israel National Trails. Kopfkinogarantie! Mehr zu Wanderung und Buch gibt es auf seiner Seite israeltrail.de

LocalFood: Israelisches Frühstück

Die Cholesterin-Lüge

Auf Frühstück waren wir nicht wirklich eingestellt. Eigentlich wollten wir uns aufgrund der selbst auferlegten Gewichtsbeschränkung unseres "Trage-Gutes" mit "Panzerplatten-Hartkekesen-Brei" begnügen (man nehme einen dieser Bundeswehr-Hartkekse in den Mund, zerkaue ihn und lässt dann etwas Wasser in den Mund fließen. Et voila: Ein Brei ganz ohne Geschirr ;-)).

Zum Glück hatten wir nach Ende der Tour dann doch noch die Möglichkeit das israelische Frühstück lieben zu lernen. Die Mengen an verzehrten Eiern lies uns dann aber schon stutzig umherschauen: Wir haben in der ganzen Zeit keinen einzigen, beleibten Menschen gesehen! Hallo Cholesterin? Gibt es wohl nicht in Israel! Vielleicht aber senken die Mengen an verspeisten frischem Gemüse den selbigen Wert.

 

Was gehört nun dazu?

  • Quark und Naturjoghurt
  • Gurken, Tomaten, Paprika und Petersilie als angemachter Salat
  • gekochtes Ei
  • frische Säfte
  • frisches (Pita)-Brot
  • Oliven
  • Kuchen
  • Mokka-Kaffee

Im Desert-EcoLodge-Hotel in Mizpe Ramon bekamen wir übrigens ein Beduinen-Frühstück. Im nagelneuen Post Hostel in Jerusalem gab es dagegen für uns zur Mittagszeit noch ein gratis Frühstück, da sie gerade dabei waren ihr Frühstückangebot zusammenzustellen und wir um unsere Meinung gebeten wurden. (klar gab es Ei - dieses mal aber pochiert)